Aus eurem Missionar wird ein Vielsprachensprecher (Polyglott)

Manuel Müller Allgemein December 17, 2021

Hallo,

 

Herzliche Advents-Grüße aus Mali.

Mein erstes Weihnachten in Afrika? Nein, ich erinnere mich noch, wie ich in meiner Zeit in Tansania unter einer Laube mit Reisig-Dach mit anderen Kurzzeitlern und Missionaren Weihnachtslieder gesungen habe.

Und freue mich schon, das erste Mal nun in Mali mit den Menschen aus der Gemeinde vor Ort Weihnachten feiern zu können. Jesus ist zu uns in die Welt gekommen, in einfachste Verhältnisse.

Und ohne Adventsschmuck. Den findet man auch nicht in den Straßen Malis.

Weihnachten im muslimisch geprägten Mali ist schon etwas anderes als im christlich geprägten Tansania. Auch wenn die Polizisten am Straßenrand einen so oft gegen Ende des Jahres in der Hoffnung auf ein paar Scheinchen aus dem Verkehr ziehen, dass man denkt, dass ja ein großes Fest anstehen muss, für das sie sammeln.

Auch die Sicherheitslage ist eine andere und so musste ich in Kauf nehmen, dass, nachdem man vor einigen Monaten verdächtige Personen in der Region des Dorfes von meinem Sprachlernpaten Esai gesichtet hatte, diese Option entfallen ist. Rückschritt ist immer schwieriger als Fortschritt, so hat mich die Entscheidung der Verantwortlichen ziemlich hart getroffen und die Wochen, bis meine Landesleiter für einen geplanten Aufenthalt kamen, sehr in die Länge gezogen.

Aus diesem Grund waren auch einige Mitarbeiter unserer Hilfsorganisation angereist. Gemeinsam haben wir trotz der prekären Lage in Mali mit ihnen gefeiert und uns näher kennengelernt. (Den Satz habe ich mehr oder weniger aus den Reisegedanken von Karsten Pascher übernommen, der während seiner Aufenthalte auf seinem Blog postet).

(bunt gemischt: das Team der ACDM mit dem Team der Allianzmission)

 

Auch ein Besuch in dem Dorf, in dem angedacht ist, als Teil der ACDM eine neue Arbeit zu starten, fiel in diese Zeit.

Das erste Grußwort vor den Verantwortlichen des Dorfes in Bambara. An einem Sonntag das erste freie Gebet in Bambara vor einer kleinen Dorfgemeinde, die wir besucht haben. Es sind kleine erste Schritte aber mehr als nichts.

(in Zukunft wohl öfter: mit der Hilfsorganisation ACDM in Ngouraba)

 

Mein Bambara lernen sah in den letzten Monaten so aus, dass ich mit einem Lehrer, der an einer Schule unweit meines Hauses in Bamako unterrichtet, eine bambarasprachige Grammatik-Einführung durchgearbeitet habe. Abgesehen von ein paar Besuchen bei ihm zuhause waren wir häufig in der Schule und ich habe mit den Lehrern geklönt, deren Weg zur Moschee an meinem Haus vorbeigeht.

(Jean Marie Coulibaly- ein malischer Christ der mich beim Sprache lernen unterstützt)

 

Nachmittags habe ich in der Clique unweit eines kleinen Geschäfts von jemandem aus der Gemeinde dann Bildergeschichten besprochen. Also falls einmal jemand das Gleichnis vom verlorenen Groschen nacherzählt hören möchte…

Bildlich sehr eindrücklich war auch ein französischsprachiges Al-Massira Training, an welchem ich direkt hier vor Ort in der Hauptstadt teilnehmen konnte. Das ist basierend auf einer 13-teiligen Filmserie, mit der Muslime mit auf eine Reise genommen werden, um den Messias zu entdecken und viele Fragen stellen zu können. Es war schön, auf die Art und Weise Begegnungen mit anderen Gemeinden und Missionsarbeiten zu haben und ich würde mir wünschen, dass es bald viele in Bambara nutzen können. Darum werde ich mich am 25.12. für eine Sponsorenfahrt, den Berg hoch zum Präsidentenpalast über Bamako und weiter nach Kati, auf das Fahrrad schwingen. Eine Seite Filmskript zu übersetzen kostet 16,62€ – gerne kannst du dich unterstützend mit einbringen.

 

Ab und zu höre ich etwas von den Technikern, mit denen ich beim letzten Mali-Aufenthalt zusammengearbeitet habe. Der Regen ist dieses Jahr nicht sehr reichlich gewesen und hat spät eingesetzt, das verbessert die prekäre Lage des Landes nicht.

Aber jetzt wird erst einmal Weihnachten gefeiert, trotz aller Niederschlagswerte oder Fallzahlen – oder gerade in diese Situation hinein?

 

Herzliche Grüße,

 

euer