nach einem halben Jahr Aufenthalt im Senegal für Praktische
Anwendung von Landwirtschaft und gelebter Jüngerschaft in einem christlichen
Ausbildungszentrum bin ich wieder zurück in Mali.
Ich musste schon ein bisschen über mich selbst
schmunzeln, als ich mit meinem Arbeitsoutfit vom Feld am Flughafen eincheckte. Die Sicherheitsschuhe
waren zwar sauber aber der Sack als 2. Aufgabegepäckstück wurde dann doch ein wenig kritisch
beäugt. Auch der kleine Hund den ich im Senegal geschenkt bekommen hatte war ein Hingucker, und
ich glaube das einzige Tier in der Kabine, obwohl dieser den Part komplett verschlafen hat. Zurück in Mali war ich ganz begeistert von der
Stromversorgung und der Internetqualität, auch wenn sich das schnell relativiert hat. In Bamako ist das
Leben ruhiger als in der Nähe von Dakar im Senegal, wo es in der Hauptstadt zu Ausschreitungen gekommen
war, als ein Oppositionspolitiker gefangen gehalten wurde. Folgen waren verbrannte Autos,
zerstörte Tankstellen, verletzten Demonstranten und zeitweise Shutdown des Internets.
Vom Outdoorcamping auf dem Beersheba-Gelände im Senegal
musste ich mich wieder umstellen auf meine Wohnung in Bamako mit Tagesbesuchen nach
„Beersheba Mali“.
Wie schön wieder zurück in der Großstadt zu sein..
Der Putsch im Niger war viel in den Nachrichten, aber hier ist eher die
Übernahme der Kontrolle im Norden durch die malische Armee mit dem Rückzug der
Minusma (UN Friedenstruppen) Thema. Der Truppenabzug geht mit Widerstand von Unabhängigkeitsbewegungen gegenüber der malischen Armee einher.
Mein Alltag hier ist aber eher bestimmt von der Vorbereitung von Treffen
mit einzelnen Teammitgliedern des malischen Vereins „Beersheba Mali“
mit seinem Ziel, ein Jüngerschafts- und Landwirtschafts-Ausbildungszentrum aufzubauen. Aktuell
überwiegt dabei das Landwirtschaftliche Programm, aber ich freue mich auch schon darauf, wenn
mehr in Richtung Jüngerschaft und Mission möglich ist.
Alles fängt klein an..
Etienne Thera hat die Inputs aus seiner Ausbildung im Senegal vor einigen
Jahren angewendet und eine eigene Farm aufgebaut. Als sein Farmmanager
ausgefallen ist, hat er lange Zeit nach Ersatz gesucht. Jetzt kann er als Nachfolger einer
Flüchtlingsfamilie aus Burkina Faso Unterkunft und Arbeit bieten und ist als Koordinator wieder besser für den
Verein verfügbar.
Das Abwarten war nicht leicht für mich, auch wenn der Besuch meiner Eltern,
meiner Schwester und ihres Mannes eine schöne Unterbrechung des Alltages
waren. Nun haben sie ein besseres Bild von meinen Lebensumständen. Zum Beispiel , wie ich mich hier in vielerlei Situationen zurechtfinde und viele freundliche
Begegnungen habe. Neben tollem Austauschen mit malischen Künstlern zu soziokulturellen Themen ihrer
Arbeiten war ein Highlight ein Besuch des Projektgeländes.
Erster Besuch auf dem Projektgelände..
Ich möchte euch herzlich für eure Werkzeugspenden danken, die uns helfen
werden, viele praktische Arbeiten in der Aufbauphase des Zentrums in
Eigenleistung umzusetzen. Sie sind inzwischen im Container unterwegs zu uns.
Sehr empfehlen kann ich euch die ganz frische
„Weltbeweger“-Sendung, in der wir, sprich die aktuellen Mali-Missionare Einblicke in die aktuelle
Lage in Mali geben. Diese findet ihr unter: